Dienstag, 26. August 2025

Am Wochenende war die Insel Gotland zwischenzeitlich ohne Strom


Schwedische Soldaten vor der Stadtmauer von Visby auf Gotland (Archivbild): Am Wochenende war die Insel zwischenzeitlich ohne Strom. (Quelle: Sören Andersson/TT/imago-images-bilder)
Am Wochenende gab es einen Stromausfall auf der Insel Gotland. Experten sind alarmiert.

Für etwa mehr als zwei Stunden war am Samstag der Strom auf der schwedischen Insel Gotland komplett weg. Wie der Chef des örtlichen Strombetreibers Gotlands Elnät, Kalle Blomberg, erklärt, sei die Ursache des Stromausfalls nicht vollkommen klar. Momentan gehe man allerdings von einem Fehler im Kraftwerk aus und rechne nicht mit einem von Außen kommenden Angriff.


Gotland liegt etwa 90 Kilometer vom schwedischen Festland und circa 250 Kilometer von der russischen Exklave Kaliningrad entfernt. Wegen dieser Nähe gehen Militärexperten davon aus, dass die Insel eines der ersten Ziele Russlands sein könnte, wenn Moskau die Nato angreift. Durch ihre Lage ist die Insel ein strategisch wichtiger Punkt für die Kontrolle der Ostsee.

Auch für das westliche Militärbündnis macht die Lage die Insel wertvoll. Zur Kontrolle der Region befinden sich auf Gotland hundert Soldaten, im Falle eines russischen Angriffs können sie schnell auf 4.500 aufgestockt werden.

Betreiber ging erst von Störung in Meer-Kabel aus
Entsprechend dieser Wichtigkeit der Insel reagierte die schwedische Regierung auf den Stromausfall auch erst alarmiert: Wie die "Wirtschafts Woche" (WiWo) schreibt, erklärte ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde am Wochenende: "Wir beobachten die Lage sehr aufmerksam." Ursprünglich ging der Strombetreiber von einem Fehler an einem Stromkabel zwischen Schweden und Insel aus.

Der Sicherheitsexperte und Reserveoffizier Oliver Rolofs erklärt der "WiWo": "Der Verdacht, dass auch Gotland Opfer eines 'zufälligen Ankerschadens' wurde, lag nahe." Er fügt hinzu: "Wer will, kann auch abgesicherte Umspannstationen ohne großen Aufwand sabotieren."

Im vergangenen Jahr wurden wiederholt Tiefseekabel beschädigt, vermutlich von Booten der russischen Schattenflotte.

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